Rund um das erste Juliwochenende – zahlreiche Exkursionen in die NWZ
Bericht von H.-J.Grunwald, Arnsberg
1. Am Freitagnachmittag (5.7.2024) fand die erste Begehung der NWZ mit Herrn Franz-Josef Adrian statt, der einen siebenseitigen Artikel über das Gebiet ins Netz gestellt hatte mit einem Hinweis auf unsere Käferuntersuchung. Er war interessiert, wie die Arbeit durchgeführt wird und in welchem Zustand sich die NWZ aktuell befindet. So bot sich eine unmittelbare Inaugenscheinnahme des Gebietes an, die kurzfristig vereinbart wurde. Wir sind zu zweit 3 Stunden durch die NWZ gewandert. Es konnten etliche Käfer, Wanzen und andere Wirbellose bewundert und fotografiert werden. Herr Adrian war über den Wildverbiss erschreckt, aber von unserer Untersuchung begeistert. Die Begehung soll im Herbst wiederholt werden.
2. Am Sonntag (7.7.2024) fand eine größere, ganz kurzfristig angesetzte Exkursion statt. Unser Mitglied Johannes Sander hatte 4 junge Biologen aus Bonn mitgebracht, die die NWZ kennen lernen und einmal eine entomologische Exkursion erleben wollten. So sind wir ab 11.00 Uhr zu sechst vom Parkplatz Kreuzeiche über die Lichtung zur Kyrillfläche gewandert, sammelnd, fotografierend und viel erzählend. Die jungen Biologen konnten uns viel über die Pflanzenwelt der NWZ vermitteln. Anschließend haben wir die Autos zum Teufelssiepen umgesetzt, denn es sollte versucht werden, in dem Siepen Klauenkäfer zu fangen. Johannes und sein Namensvetter Johannes standen im Bach, einer das Netz haltend, der andere den Untergrund aufwühlend. Sehr schnell konnten die ersten Elmiden vermeldet werden – das werden interessante Daten für unsere Liste, die 900 Arten erreicht hat. Um 16.00 Uhr traten unsere 5 Bonner den Rückweg an, erschöpft, aber zufrieden.
Die Rückmeldung seitens der Studenten war sehr positiv, wir werden einige von ihnen bei einer anderen Exkursion wieder sehen.
3. Durch den Fang der Elmiden angespornt, habe ich am Montag (8.7.2024) nachmittags spontan die Zuläufe zum Teufelssiepen nach Elmiden abgesucht – erfolgreich. Die meisten Käferchen saßen an Holzstücken, die im Wasser verkeilt waren. Beifänge waren einige Hydrophiliden und Staphyliniden.
4. Am Dienstag (9.7.2024) waren die Temperaturen abends sehr hoch, die Luft war schwül, es war noch windstill, ein Gewitter war für spätnachts angekündigt. Endlich war somit das richtige Wetter zum Leuchten gegeben, was bei uns im Arnsberger Wald selten vorkommt. Michaela und ich sind gegen 21.45 Uhr mit der Leuchtausrüstung vom Parkplatz Kreuzeiche zur Kyrillstelle gewandert. Bis zum Einsetzen starken Windes gegen 24.00 Uhr kamen einige Wanzen, Käfer, Zikaden, Fliegen und zahlreiche Nachtfalter an den Leuchtschirm. Meldenswert ist der Schnellkäfer Stenagostus rhombeus, der erstmals in der NWZ gefunden worden ist, was an seiner nachtaktiven Lebensweise liegen dürfte. Kurz nach 24.00 Uhr haben wir die Anlage abgebaut und sind bei starkem Wetterleuchten zum Auto zurück – die Heimfahrt fand bei leichtem Regen und beginnendem Gewitter statt.
Wir hoffen, dass wir solche Wetterbedingungen noch mehrfach antreffen können.
