COLEO - Exkursion in die Naturwaldzelle „Hellerberg“ (Arnsberger Wald) am 9.Mai 2021
Bericht von H.-J.Grunwald
Am 9.Mai fand die erste der geplanten Exkursionen in die Naturwaldzelle „Hellerberg“ (NWZ H) statt. Teilnehmer waren Dr. Klaus Renner, Dr. Bernd Grundmann als Gast und der Verfasser. Begleitet wurden wir von den besten Wünschen für eine erfolgreiche Exkursion von unseren Mitgliedern Dr. Hannes und Christel Günther, Michaela Grunwald und Editha Wenzel. Dr. Hannes Günther hatte uns besonders ans Herz gelegt, für die in Arbeit befindliche Wanzenliste der NWZ H viel Material einzutragen. Um 12.00 Uhr war das Treffen auf dem Parkplatz Kreuzeiche am Rand der NWZ H. Nach kurzer Besprechung der Route unter Inaugenschein-nahme der entsprechenden Karte und eines Kastens mit den bisher nachgewiesenen 71 Carabiden – Arten ging es über den westlichen Wanderweg Richtung Erlenbruch. Schnell floss der Schweiß, denn die Temperatur hatte sich auf knapp 30 Grad hochgeschraubt, nachdem an den Tagen zuvor durchschnittlich 10 Grad zu messen waren. An allen sonnenexponierten Stellen des Weges flog Cicindela campestris, ein hübscher Frühlingsgruß. Der Weg führte uns am Fundort von Aphanisticus elongatus vorbei, für den es aber noch viel zu früh im Jahr war. An schattigeren Stellen kreuzte ein flinker Kupferfleck unsere Route: Pterostichus burmeisteri. Im aktuell nicht feuchten Erlenbruch wurde gesiebt, geklopft und mit einem engmaschigen Netz die zahlreich fliegenden Käfer gekäschert. Unserem Gast wurde sodann der an den Bruch grenzende alte Buchenbestand mit viel liegendem Totholz vorgeführt. Dr. Grundmann gab etliche gute Tipps, wo Fallen aufgestellt werden könnten und von welchem Substrat ein Gesiebe sinnvoll wäre. Das geplante Klettern durch den vom Sturm „Kyrill“ verwüsteten Fichtenbestand hat sich die Gruppe im Hinblick auf die Hitze erspart. Zurück auf dem Parkplatz wurde eine Stärkung zu sich genommen, hauptsächlich aus Flüssigkeit bestehend. Danach ging es mit dem Auto zur tiefstgelegenen Stelle der NWZ H, zum „Teufelssiepen“, wo der Fund des Hister helluo erfolgt war. Die Erlen waren übersät mit adulten Agelastica alni, Larven waren noch keine zu sehen und folglich auch noch kein Hister. An dieser Stelle wurde gesiebt, Dr. Renner konnte dabei binnen kurzer Zeit mindestens 100 kleine Käfer erbeuten, so dass die Exkursion auch noch etliche Stunden Nacharbeit erfordern wird. Ermattet, aber doch zufrieden verabschiedeten wir uns gegen 17.30 Uhr. Leider konnten wir die Exkursion wegen der Coronalage nicht mit einem gemütlichen Bierchen oder Eisbecher ausklingen lassen; wir waren aber trotzdem froh, dass wir überhaupt bei der pandemischen Lage die Exkursion haben durchführen können. Zwei weitere Exkursionen in die NWZ H sind in unserem Programm, vielleicht demnächst unter gelockerten Bedingungen.